Systemischer Ansatz

Systemischer Ansatz

Ich habe als meinen therapeutischen und beraterischen Grundansatz den systemischen Ansatz gewählt, da dieser meiner Haltung und Arbeitsweise am besten entspricht.

Unter den in Deutschland etablierten psychotherapeutischen Ansätzen ist der systemische Ansatz der Ansatz, der am weitestgehenden die dynamischen Wechselwirkungen zwischen dem Menschen und seinen sozialen und menschlichen Umgebungen und Bedingungen berücksichtigt und verstehen lässt. Auch die Bedeutung der Ressourcenorientierung in der psychotherapeutischen Arbeit wurde durch den systemischen Ansatz stark befördert.

Der systemische Ansatz entspricht meiner Haltung, dass die Beziehung zwischen Berater*in/Therapeut*in und Klient*in, wie jede menschliche Beziehung, ein Verhältnis auf Augenhöhe ist und sein muss. Denn die Klient*innen werden als Expert*innen ihrer selbst betrachtet. Die Klientenperson weiß und definiert, worunter sie leidet und was sie verändern möchte. Die Beratungs- oder Therapieperson stellt den Rahmen und die fachliche Expertise zur Verfügung, um die Klientenperson in ihrem Prozessen zu unterstützen. Ich kann als Therapeut*in/Berater*in unterstützen, zu verstehen und einzuordnen, nicht aber besser wissen und bestimmen, was du hast, wünschst oder brauchst.

In der systemischen Therapie wird davon ausgegangen, dass menschliche Leiden und seine Ausdrücke, zum Beispiel in Form von „psychischer Krankheit“, systemgebunden sind: „Probleme“ oder „Symptome“ einer Person liegen nicht (alleine) in der Person begründet. Sie können nur im Kontext der gesamten Umgebungen verstanden werden, in denen der Mensch sich früher bewegte und heute bewegt. Entsprechend müssen therapeutische Ansätze die äußeren, vergangenen und aktuellen, systemischen Bedingungen der Person mit in den Blick nehmen, anstelle alleinig an einem Symptom zu arbeiten.

Systemische Methoden wie der Perspektivwechsel und die Metaebenenarbeit unterstützen im therapeutischen Prozess die Möglichkeit, sich selbst im System mit anderen zu betrachten und hierdurch neue Sichtweisen zu erfahren, die bereichernd für den therapeutischen oder beraterischen Prozess sind. In der systemischen Ausbildung werden darüber hinaus eine Vielzahl von weiteren Methoden und Interventionen gelehrt, welche es ermöglichen, zu verschiedensten Anliegen, in unterschiedlichen Personenkonstellationen (Einzel, Beziehung, Familie, Gruppen) und auf verschiedenen Ebenen (Therapie, Beratung, Coaching, Supervision) zu arbeiten. Darum konnte sich der systemische Ansatz auch so erfolgreich in verschiedensten Kontexten von Psychotherapie bis Coaching etablieren. 2019 hat die Systemische Therapie in Deutschland die Anerkennung als psychotherapeutisches Richtlinienverfahren erhalten.