Menschenbild

Menschenbild

Die Vorstellung der professionell begleitenden Person darüber, wie Menschen sind, hat entscheidenden Einfluss darauf, wie sie Menschen therapeutisch oder beratend begleitet. Du findest daher hier Informationen über meine Grundannahmen zum Menschen und Gesellschaft und ich beschreibe, welche Konsequenzen dies für die Auswahl meiner fachlichen Schwerpunkte und für meine therapeutische und beraterische Herangehensweise hat.

Meinem Handeln und Arbeiten liegt ein auf menschenrechtlichen Werten beruhendes, machtkritisches und emanzipatorisches Menschenbild zugrunde.

Daraus folgt:

Jeder Mensch hat das Recht auf seelische und körperliche Unversehrtheit

Dies gilt für alle Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit gleichermaßen. Dementsprechend sollte menschliches Handeln auf ein bestmögliches, gleichberechtigtes Wohl aller Menschen ausgerichtet sein.

Jeder Menschen hat ein Recht auf Gesundheit und Persönlichkeitsentfaltung

Aus der menschenrechtlichen Perspektive heraus hat jeder Mensch das gleiche Recht auf Gesundheit und die bestmögliche Entfaltung seiner Potenziale. Die gesellschaftlichen Bedingungen gewähren dies nicht allen Menschen gleichermaßen. Ein Großteil dessen, worunter Menschen leiden, entsteht durch soziale Ungleichheiten, ist also menschengemacht. Eine menschenrechtliche Perspektive einzunehmen, erfordert daher zwangsläufig, auch eine gesellschaftskritische Haltung einzunehmen, die sich für einen Abbau von Ungleichheiten einsetzt.

Jeder Mensch trägt einen positiven Lebenswillen in sich und strebt nach Persönlichkeitsentwicklung, Autonomie und menschlicher Verbundenheit

Wer im Kontakt mit seiner Lebendigkeit ist, ist im Einklang mit sich, kann Freude am Leben verspüren und mit Zuversicht und Selbstvertrauen in die Zukunft schauen. Um sich so entfalten zu können, benötigt der Mensch einen gewissen Grad an ökonomischer und sozialer Sicherheit.

Menschen haben eine eigene innere Kraft, die ihnen hilft, sich selbst zu heilen. Sie haben ein eigenes inneres Wissen darüber, was ihnen zum Heilen hilft

Jeder Mensch strebt danach, nach Belastungen wieder zu heilen, also Schmerzhaftes zu verarbeiten und wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Jeder Mensch hat ein inneres Wissen darüber, was ihm persönlich hilft. Der Mensch heilt sich selbst tatsächlich fortwährend, auch wenn es ihm nicht immer bewusst ist.

Nach überfordernden Erfahrungen kann es dazu kommen, dass der Zugang zu dieser inneren Kraft oder zu dem inneren Wissen, was einem gut tut, blockiert ist. Therapie und andere Formen der Begleitung können Menschen in dem Fall darin unterstützen, wieder mit sich in Kontakt zu kommen und den inneren Prozess der Heilung bewusst zu fördern.

Menschen sind Individuen und soziale Wesen gleichermaßen

Menschen verfügen über einen eigenen Willen und Souveränität, in der Welt zu agieren. Sie sind gleichzeitig eingebunden in einer Vielzahl von Systemen, wie Herkunftsfamilie, Arbeit, Freund*innenschaften, ihre soziale Umgebung und gesellschaftliche Normen und Werte. Diese determinieren uns nicht, beeinflussen uns aber.

Wir können – und müssen – als (erwachsener) Mensch Verantwortung für unser eigenes Leben übernehmen. Gleichzeitig sind wir als soziale Wesen auf andere angewiesen und entfalten uns in Beziehungen mit ihnen. Andere Menschen können uns darin begleitend unterstützen, dass es uns besser geht, uns dies aber nicht abnehmen.